“Die Mission Europameisterschaft beginnt” , groß auf dem Mannschaftsbus der Deutschen sichtbar, ist bereits eine große Phrase, die schnell bestraft werden kann.
Bereits zur Frauen-WM im eigenen Land 2011 hatten die Damen mit dem Spruch :”Nie wieder Dritter” kein Glück. Statt dem erhofften Titelgewinn kam das Ausscheiden und dazu auch noch die Nichtqualifikation zur den diesjährigen Olympischen Spielen in London. Ein herber Schlag, besonders für die Aktiven!
Bereits am 02.03.2012 gab es in der “Leipziger Volkszeitung” eine Umfrage zum erwarteten Abschneiden der Deutschen bei dieser Europameisterschaft. Bereits da hatte ich eine folgende feststehende Meinung:
Natürlich könnten wir Deutschen diesmal eine lange Nase machen! Warum?
– Löw ist sicherlich noch kein Meister-
trainer gewesen, doch im Sog des späteren
(nach der Bayernverpflichtung) Kliensmann
kann er schon ein paar beachtliche Ergebnisse
nachweisen.
– Der heutige Präsidentenwechsel beim DFB wird
auch Ansporn geben, doch eine Garantie allein
für den Titel ist dieser nicht.
Wie es gerade im Freundschaftsspiel zu sehen
war, sind die erst wieder im Aufbau befind-
lichen Franzosen scheinbar wesentlich weiter
als wir.
– Mit Spanien sollte dieses Mal nicht gerechnet
werden.
– Am neuen (Bremer) grünen Trikot dürfte es auch
nicht gelegen haben, wenn sich Deutschland
nach der Vorrunde evtl. schon verabschiedet hat.
– Eine Statistik spielt bei solch einem Turnier
bestimmt nur eine unwichtige Rolle, weil jetzt ganz andere Akteure auf dem Platz sind.
– Mancher , wie ich, etwas pessimistische Chronist,
hat schon erkannt, dass eine Blockbildung allein kein Allheilmittel für
einen Sieg sein kann. Das kürzliche Beispiel RB Leipzig zeigte doch, wie man als schier
unbezwingbarer und selbsternannter Favorit für
den Aufstieg in die 3. Bundesliga mit einer
Blockbildung von zusammengewürfelten Spielern
mit Vergangenheitserfahrung aus allen Ligen von
Nah und mehr Fern, ausgestattet mit einem
heimischen supermodernen Stadion und Trainings-
gelände, das auch der FC Bayern München gern
hätte, scheitern kann. Sein unterklassiger
Zwickauer Gegner(5.Liga), der für längere Zeit kein
eigenes Stadion mehr hat und oftmals in einer
finsteren Halle auf Sandboden trainieren muss,
zerriss sich mit letzten Kräften auf dem
Ausweichplatz in einem Wohngebiet förmlich, um,
natürlich zum Schluss etwas glücklich, auf den
sehr interessanten nächsten Pokalgegner,
Zweitligisten FC Chemnitz, stoßen zu dürfen.
– Der letzte Punkt, Mitwirken von Aktiven, die in anderen Ländern ihr Geld verdienen, ist unbedeutend, da in allen
Mannschaften genügend Spieler dieser Art auflaufen werden.
– Europameister wird 2012 ein Außenseiter,
deshalb nicht Deutschland!